Bürgerdienst-Initiative – «Einer für alle, alle für einen»

Warum gilt die Wehrpflicht nur für Männer? Warum werden immer wieder Militär und Zivildienst gegeneinander ausgespielt? Warum fehlt für gesellschaftliches Engagement oft der Nachwuchs?

Alle diese Fragen geht der sogenannte «Bürgerdienst» an. Der Verein «ServiceCitoyen.ch» ist in Planung einer Volksinitiative, um die Wehrpflicht für Schweizer Männen durch einen Bürgerdienst für alle Schweizerinnen und Schweizer zu ersetzen. Also eigentlich einen BürgerINNEN- und Bürgerdienst.

Für Männer und Frauen

In Diskussionen über die Gleichstellung von Frau und Mann wird immer wieder das Argument der «Diskriminierung» der Männer mit der Dienstpflicht ins Felde geführt. Und damit liegt man auch nicht ganz falsch – wer Gleichstellung erreichen möchte, muss dies sowohl beim Lohn, der Hausarbeit als eben auch bei der Dienstpflicht tun.
Und abgesehen von der Gleichstellungsthematik: ein Dienst für die Allgemeinheit fördert das Verantwortungsgefühl anderen Menschen gegenüber und lässt einen einen Beitrag zur Gesellschaft leisten – dies Erfahrung ist sowohl für junge Männer wie Frauen wertvoll.

Anerkennung verschiedener Dienstformen

In der Debatte über das Militär und speziell den Militärbestand werden Zivildienst und Militärdienst oft gegeneinander ausgespielt. Der Bürgerdienst möchte die verschiedenen Dienstformen (Militär, Zivildienst, Zivilschutz) gleichstellen sowie weitere Miliztätigkeiten als Diensttage anrechnen lassen. Dies ist natürlich nur möglich, da durch den Einbezug von Frauen zur Dienstpflicht der Militärbestand trotzdem gesichert werden kann. So können Schweizerinnen und Schweizer sich frei für einen Dienst entscheiden und sich ihre Diensttage gleichwertig anrechnen lassen. Neu wäre mit dem Bürgerdienst auch möglich, dass Frauen Zivildienst leisten können, was bisher auch nicht freiwillig möglich ist (Frauen können bisher nur freiwillig Militärdienst leisten).

Förderung des Milizengagements

Ein weiteres Kernanliegen der geplanten Initiative ist die Förderung der Miliztätigkeit. Genauso wie die Armee basieren in der Schweiz auch die Politik sowie verschiedene Formen des Bevölkerungsschutzes (Feuerwehr, Sanität, Seerettung) auf der Miliztätigkeit als nebenberufliches Engagement. Verschiedene solcher Institutionen haben grosse Schwierigkeiten genügend Personen für diese Aufgaben zu finden. Eine Anrechnung solcher Tätigkeiten an die Diensttage würde diese wieder attraktiver machen, den Einstieg von jungen Menschen fördern und Anerkennung zusprechen.

So soll der Bürgerdienst den Zusammenhalt der Gesellschaft fördern, alle Bürgerinnen und Bürger miteinbeziehen und die Schweiz stärken. Ganz nach dem Moto des Trägervereins: «Einer für alle, alle für einen».

Keine Initiative gegen die Armee

Die Initiative möchte explizit die Bestände der Armee nicht gefährden und anerkennt die Landesverteidigung als Notwendigkeit für unsere Sicherheit. Die Weiterentwicklung von der Wehrpflicht für Männer (mit Ersatzdiensten) zu einem Bürgerdienst für alle, stellt mit mehr Dienstpflichtigen die Landesverteidigung sicher, fördert aber auch andere wertvolle Dienste für das Allgemeinwohl und trägt zum Verständnis als Teil einer zusammenhaltenden Gesellschaft bei.

Deshalb engagiere ich mich für den Bürgerdienst

Die Junge EVP Schweiz (*jevp) hat die Unterstützung der geplanten Volksinitiative beschlossen und bringt sich in deren Umsetzung ein. Ich darf dabei die *jevp im Trägerverein sowie im Initiativkomitee vertreten. Wer die Miliztätigkeit fördern möchte, ist herzlich eingeladen, sich als Mitglied des Trägervereins anzumelden.

Dominic Täubert, Co-Präsident Junge EVP Schweiz und ZIVI.

(Foto: Dominic Täubert im ZIVI-T-Shirt.)